In diesem Jahr gewannen zwei Firmen den Förderpreis der Gastro Vision: Gourmieren & Curieren und Weller Anrichte-Set. Außerdem wurde der Sonderpreis Berlin an BAR-to-go verliehen.
Die Begeisterung für Kräuteraromen hat die promovierte Agrarwissenschaftlerin Gabriele Stoll zur Verveine (Zitronenverbene) gebracht. „Bestochen“ habe sie der betörende Duft des Krauts, dessen Aufguss „einen der sinnlichsten Kräutertees ergibt“. Im westlichen Mittelmeerraum wird der Genusstee auch wegen der beruhigenden, erhellenden Wirkung aufs Gemüt sowie seine verdauungsfördernden Kräfte geschätzt. In Frankreich und der Schweiz ist Verveinetee so bekannt wie bei uns Pfefferminz- oder Kamillentee. Dieses Potential möchte Gabriele Stoll für Deutschland erschließen und fängt bei den Feinschmeckern an. Ihre Firma Gourmieren & Curieren hat exklusive Gourmet- und Lifestyleprodukte aus Verveine entwickelt: Einen hochwertigen Ganzblatt-Tee, Secco Cedron (sektartiges Getränk), Verveine-Likör und -Sirup, Verveine-Salz und -Zucker, Aceto Balsamico di Modena und Balsamico Bianco mit Verveine sowie einen exklusiven Trinkessig. Die Rohware kommt aus eigener Ernte im Teegarten in der Ortenau, der größte Teil der Duftpflanze stammt aber aus kontrolliert-biologisch geführten Verveinegärten in Andalusien und Argentinien. Persönliche Kontakte zu den Bauern sichern die Qualität. Zur Zeit arbeitet Gabriele Stoll an einem unterhaltsamen kulinarisch-literarischem Verveine-Themenabend für Gastronomie und Hotellerie.
Die Liebe zur Gastronomie hatte den frischgebackenen Abiturienten Steffen Weller ins Offizierskasino der Bundeswehr geführt, um selbst während des Wehrdienstes keine Zeit am Herd zu verpassen.
Nach der anschließenden Lehrzeit im Schlosshotel Kronberg/Taunus führte Starkoch Helmut Thieltges den Jungkoch in der Sterneküche des Waldhotels Sonnora /Dreis in die hohe Kochkunst ein. Die
absolute Perfektion des Sternekochs beim Anrichten der feinen Speisen lieferte Weller die Geschäftsidee. Denn trotz ausgefeilter Delikatessen war das Handwerkszeug – wie in allen anderen Küchen
auch – unprofessionell. Um einen exakten Kreis mit Tatar, Salat, Kompott, Chutney oder ähnlichem auf den Teller zu bringen, benutzten Köche bisher irgendeine runde Form und einen mit Alufolie
eingewickelten Sektkorken auf einem Holzspieß zum Andrücken der Masse. Nach etlichen Versuchen und Prototypen hatte Steffen Weller schließlich ein ausgereiftes Küchenwerkzeug zum perfekten und
hygienischen Anrichten entwickelt. Das Weller-Anrichte-Set aus seiner eigens dafür gegründeten Kochwerkzeugmanufaktur besteht aus vier Ringen, vier daraufpassenden Eindrückscheiben und dem
ergonomisch geformten Griff. Die Einzelteile dafür werden aus einem Stück Aluminium ohne Kanten, Ansätze und Lötstellen gedreht. Das hochwertige Kochwerkzeug wird sich nach Meinung der Jury nicht
nur in der gehobenen Gastronomie durchsetzen, sondern auch bei ambitionierten Hobbyköchen. Mit der exklusiven Optik eignet sich das Set außerdem für den Front-Cooking-Bereich. Derzeit feilt
Weller an einer Ausführung in eckiger Form.
Thomas Ferstl fertigt in seiner Werkstatt von Küchen- über Einzelmöbel bis zu Büro-, Arbeitsplatz- und Ladenbaulösungen alles in solider handwerklicher Qualität. Die neueste Erfindung des Schreinermeisters und Diplomgestalters ist das „BAR-to-go!“-Möbel – eine innovative Lösung für den F&B-Bereich. Die transportable Design-Bar ist aufgrund des ausklappbaren Grundgestells unkompliziert und leicht auf- und abzubauen. Beides kann von einer Person alleine bewältigt werden. Zusammengeklappt lagert die Bar kompakt und raumsparend bis zum nächsten Einsatz. Für eine repräsentative Optik hat Gestalter Ferstl glattes Metall-Frontblech und Multiplex-Buche für die Tresenplatte verarbeitet.